Unsere Geschichte

Die Freiwillige Feuerwehr Forstenried, ehemals zum Bezirksamt München Land gehörig, ist seit 1912 Teil der Stadtfeuerwehr München.

Im Oktober 1872 wurde im Streicherschen Gasthaus zu Forstenried, dem heutigen Alten Wirt, die Freiwillige Feuerwehr Forstenried gegründet.

  • Erst 7 Jahre später am 1. Juli 1879 erhielt München seine Berufsfeuerwehr.

Wie alles begann

Es war an einem schönen Herbstsonntag im Jahre 1872, als sich auf Einladung des Bürgermeisters Glas und des Ökonomen Wastian eine stattliche Anzahl von Anwesensbesitzern und ledigen Burschen im Garten der Gastwirtschaft versammelten.

Auch Herr Forstmeier Gerhard Ritzl und natürlich Herr Bürgermeister Glas waren anwesend.

Nach anregenden Worten der beiden wurde sofort die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr beschlossen. Der Wehr traten gleich mehr als 50 Mitglieder bei.

Als erster Kommandant wurde der Ökonom Kaspar Wastian einstimmig gewählt.

Die Eintragung der Wehr in den Landesverband der Freiwilligen Feuerwehren erfolgte im darauffolgenden Jahr am 1.Oktober 1873.

Feuerschutz vor der Gründung

Schon vor der Gründung wurde Feuerschutz betrieben. Die im Schloss Fürstenried stationierte Abteilung der Feldartillerie stellte dafür die schlosseigene Feuerspritze zur Verfügung. Für damalige Verhältnisse war die Druckspritze der Firma Kirchmeyer mit hölzernem Spritzkasten ein modernes Gerät. Bei Bränden waren die Forstenrieder Männer dann dem militärischen Kommando unterstellt.

                                         

In jedem Haus musste damals ein lederner Löscheimer vorhanden sein. Leitern, die so schwer waren, dass sie von 6 Männern getragen werden mussten und Feuerhacken waren im Anwesen der Bäckerei Six untergebracht. Da es fließend Wasser im Ortsgebiet von Forstenried nicht gab, waren 4 Weiher vorhanden. Die Bezeichnung Weiher ist dabei stark übertrieben. Es waren einfache Wasserlachen.

Erst im Jahre 1910 erbaute die Gemeinde unter großen Kisten ein Wasserreservoir für Löschzwecke.

Aus Mitteln der Lokalbier-und Salzaufschlaggebühr (eine frühe Art der Getränkesteuer) erhielt Forstenried bereits bei der Gründung der Wehr eine Druckspritze. Bereits 1874 konnte diese gegen eine moderne Saug-Druck-Spritze eingetauscht werden.

Uniformierung der Mannschaft

Die Uniform der Mannschaft bestand damals lediglich aus Kautschukmützen. Nur ganz wenige konnten sich die Anschaffung eines Uniformrockes leisten. Auch die Gemeinde konnte zu Uniformzwecken nur wenig zur Verfügung stellen, da die für die Feuerwehr möglichen Zuschüsse in erster Linie zur Anschaffung von Geräten verwendet werden mussten. Es ging daher mit der Uniformierung der Mannschaft ziemlich langsam vorwärts. Beile, Gurte, Karabiner wurden bald möglichst beschafft. Auch nahm die Anzahl derer, die in strammen Uniformröcken auftraten allmählich zu. Aber die Ausstattung der ganzen Mannschaft mit Röcken und besonders mit ledernen Feuerwehrhelmen und ledernen Gurten wurde erst in den letzten Jahren durch die wohlwollende Zuwendung Forstenrieder Bürger und Zuschüsse der Stadtgemeinde München möglich.

Wenn sie die vorangegangenen Zeilen mit einiger Verwunderung aufgenommen haben, vergessen Sie bitte nicht, das Geschehen liegt 125 Jahre zurück. Bis zu einer kompletten Ausstattung mussten fast 50 Jahre vergehen. Man ging damals mit dem, was man am Leibe trug, seine Pflicht erfüllen.

Zu dem bereits bestehenden Löschteich wurden 1927 von der Stadt München zwei große Wasserreserven (eine in Oberdorf und eine in Unterdorf) errichtet.

                                           

Feuerbeschau

Seit 1872 liegen Feuerbeschauprotokolle für jedes Jahr vor. Die 43 Wohnhäuser, in denen es noch offene Feuerstellen gab, wurden damals jährlich überprüft. Die Prüfung wurde von einem Bürger mit entsprechenden Feuerwehrdienstgrad, einem Kaminkehrer und einem Zimmermann durchgeführt. Die anderen Wohnhäuser waren meistens mit einem gemauerten Herd als Feuerstelle ausgestattet. Alle Beanstandungen mussten in einer Frist von 14 Tagen behoben werden.

Zu den Beanstandungen gehörten zum Beispiel:

  • Kamin erneuern
  • Ofenblech erneuern
  • Ofenrohr
  • Selchtüre und Herdringe erneuern

Der Zimmermann hatte die Aufgabe das Dachgebälk zu prüfen und dafür zu sorgen, dass im Kaminbereich keine brennbaren Gegenstände gelagert werden. In ihrem Vorgehen muss die Feuerkommission wohl sehr streng gewesen sein. Die Strafen waren drastisch, so dass die Mängel umgehend beseitigt wurden. Nach einer ortspolizeilichen Vorschrift des Bürgermeisters waren bei Zuwiderhandlung 20 Taler Geldstrafe oder 14 Tage Haft fällig.

Streng kontrolliert wurden auch Verkaufslokalitäten. Denn neben Lebensmitteln führte eine Krämerei unter anderem:

  • Schießpulver
  • Weingeist
  • Terpentinöl
  • gereinigtes Petroleum
  • Ligroin
  • Schwefelhölzer
  • Solaröl
  • Campin
  • Feuerwerkskörper
  • Benzin
  • Karbid
  • Bengalische Zünder

und dergleichen mehr.

Nach Mengenvorschrift durften beispielsweise nur 10 kg Sprengstoff gehalten werden. Karbid war eigentlich für Lampen vorgesehen, wurde aber in Lausbubenhänden zu einem heiß begehrten Sprengstoff.

Holz und Torf waren die gängigsten Brennmaterialien. Da Holz in großen Mengen vorhanden sein musste, war in der Gemeinde ein Holzlagerplatz eingerichtet. In unmittelbarer nähe zu Gebäuden durften keine Heizmaterialien gelagert werden. Wie man sehen kann, hatte auch früher der vorbeugende Brandschutz schon einen hohen Stellenwert.

Überlieferte Großbrände

Ein Kuriosum stellte der erste Brandeinsatz am 29. April 1876 dar. Die Feuerspritze mit der Schlauchhaspel war in einem Forstamtsstadel untergebracht. Genau dieser Stadel brannte ab. Spritze und Haspel konnten jedoch in Sicherheit gebracht werden.

Von der Gründung 1872 bis zum letzten Eintrag am 22. Juni 1935 waren insgesamt 69 Einsätze zu verzeichnen – davon 15 Waldbrände in den umliegenden Waldgebieten und 19 Brände in Forstenried.

Überlieferte Großbrände:

  • 08.1876     Großbrand der Ortschaft Lochham
  • 03.1884     80 Tagwerk Wald
  • 07.1892     7 Häuser und 4 Scheunen in Solln
  • 08.1896     Graaber-Anwesen in Forstenried
  • 06.1904     Anwesen des Ökonom Ranhart in Forstenried
  • 06.1905     Forstenried – Kressierer-Stadel und Wohnhaus Kaufmann Schmid
  • 05.1917     Kiefer-Anwesen durch Blitzschlag
  • 11.1929     Anwesen des Ökonom Adam Jakob

 

Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Forstenried im Jahre 1899

1892 wurde zur Entlohnung bei Einsätzen ein Getränkegeld von 20 Pfennig, bei größeren Einsätzen 30 Pfennig, beantragt. Die Genehmigung dazu wurde 1894 erteilt. Sinniger weise gab es bis 1912 nur noch Einsätze zu 30 Pfennigen. Gemessen am Lohn der damaligen Zeit entsprach dies etwa einer Arbeitsleistung von 3 Stunden.

Von Geräten war vor der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Forstenried, wie bereits erwähnt nichts da als Löscheimer, ein paar Leitern und ein Paar Feuerhaken. Die nötigen Leitern und sonstigen Geräte wurde von hiesigen Handwerkern gefertigt. 1902 wurde auf Kosten der Gemeinde eine große fahrbare Leiter von Justus Braun, Nürnberg, gekauft.


Im Jahr 1881 erbaute die Gemeinde Forstenried für ihre Freiwillige Feuerwehr ein kleines Gerätehaus unter der Adresse Forstenrieder Allee 185. Obwohl das Haus in seiner 116 Jährigen Geschichte zweimal erweitert wurde, bot es nur einem modernen Löschfahrzeug , damals ein TLF 16 Platz. Ein weiteres Fahrzeug ein LF 16 TS war in einer angemieteten Garage untergebracht . Die übrigen Fahrzeuge, meist TLF 8 waren im Sommer auf den Gelände der Forstenrieder Grundschule untergebracht.

       

      

Im Winter wurden sie im Zentrum für Katastrophenschutz in der Heßstraße (Schwabing) untergestellt, so dass sie der Abteilung Forstenried zu Alarmzwecken nicht und bei größeren Übungen nur unter erheblichem Aufwand zur Verfügung standen.

Eingemeindung in die Stadt München

Bei der Eingemeindung in die Stadt München 1912 wurde beispielsweise folgende Übergabeliste erstellt.

Die Feuerwehr besteht zur Zeit aus:

  • 12 Chargen
  • 1 Sanitäter
  • 8 Steigern
  • 38 Spritzenmännern
  • 1 Standartenträger
  • 18 Ordnungsmännern
  • 3 Hornisten

insgesamt 81 Mann

Feuerlöschanwesen

Die Gemeinde besitzt ein schönes geräumiges, in sehr gut baulichem Zustande erhaltenes Feuerhaus.

An Inventar ist enthalten:

  • 1 große aufstehende Leiter
  • 1 Dachleiter
  • 4 Feuerhacken
  • 1 Saugspritze
  • 2 Standarten mit Laterne
  • 1 Schlauchhaspel
  • 200 m Schläuche
  • 100 Helme
  • 100 Gurte
  • 2 kleine Handspritzen
  • 1 Requisitenkasten
  • 1 große mechanische Aufstell- und Schiebeleiter

Die vermutlich einzig sichere Einnahmequelle damals war die im Feuerhaus untergebrachte Gemeindewaage. Pro Zentner wurden 3 Pfennig und pro Stück Vieh 20 Pfennig Gebühr verlangt.

1927 wurde die bisher benutzte Feuerwehrspritze und die fahrbare Leiter von der Stadtgemeinde München gegen eine moderne Motorsaugdruckspritze mit Mannschaftswagen und Schlauchhaspel und einer hohen Stehleiter von der Firma Magirus, Ulm, umgetauscht. Alte oder nicht mehr benötigte Ausrüstungsgegenstände wurden schon damals versteigert oder an andere Landfeuerwehren verkauft. Ein großer Teil der Mannschaft erhielt zu diesem Zeitpunkt Uniformröcke.

Im Oktober 1927 wurde die erste Feuerwehrsirene auf dem Dach der Polizeidienststation von München installiert. Die erste automobilgetriebene Motorspritze erhielt Forstenried am 7. November 1932 vom Oberkommando der Feuerwehr München. Für den Betrieb dieser Motorspritze absolvierte Kamerad Andreas Baur jun. eine 14 tägige Ausbildung. Seine Fahr-und Maschinistenkenntnisse konnte er bei den Schauübungen am 19. und 20. sowie am 26. und 27. November eindrucksvoll zur Schau stellen. Die alte Motorspritze mit Pferdegespann und die mechanische Leiter mussten abgegeben werden.

Zum 25 jährigen bestehen wurde am 9. Juli 1897 eine Standarte geweiht. Die Anschaffungskosten von 383 Reichsmark wurden mittels Spenden von der Bevölkerung aufgebracht. Für die große Mitgliedertafel von 1933 mussten die 68 Mitglieder jeweils eine Mark spenden.

Erwähnenswert ist die Firma Lutz & Söhne Fensterfabrik in Forstenried, die das Glas und den Rahmen der Tafel lieferten. Die Firma erstreckte sich von der heutigen Schlosserei Pollinger an der Forstenrieder Alle 144 bis zur Höhe der heutigen Grabmannstraße. Das Werk, welches im Krieg vollkommen zerstört wurde, hatte nämlich damals eine eigenständige Betriebsfeuerwehr. Der durch Selbstentzündung in regelmäßigen Abständen abbrennende Sägemehlbunker machte dies erforderlich.

Am 1. Juli 1935 wurde die Freiwillige Feuerwehr Forstenried aufgelöst. Im Dritten Reich waren sämtliche Feuerwehren Verboten und wurden durch eine militärische Organisation mit Polizeilichen Befugnissen (Feuerpolizei) ersetzt.

Damit wird die Geschichte der Forstenrieder Wehr nach 63 Jahren für 10 Jahre unterbrochen. Erst nach Kriegsende 1945 wurde in Forstenried wieder eine Freiwillige Feuerwehr gegründet.

In diesen 63 Jahren sind als Vorstände der Freiwilligen Feuerwehr Forstenried erwähnt:

Ritzl Josef, Königlicher Parkmeister

1872 – 1873

 

Thoma Max, Königlicher Parkmeister

1873 – 1874 (Vater von Ludwig Thoma)

 

Wagenhäuser, Königlicher Parkmeister

1874 – 1882

 

Häfner Christian, Königlicher Forstmeister

1882 – 1898

 

Mayer Johann, Bäckermeister

1898 – 1920

 

Krieglsteiner Xaver, Hauptlehrer

1920 – 1925

 

Pollinger Michel, Pensionist

1925 – 1933

 

Krieglsteiner Xaver, Oberlehrer a.D.

1933 – 1934

 

Mayer Karl, Bäckermeister

1934 – 1935

 

Als Kommandanten waren im Einsatz:

Wastian Kaspar, Ökonom

1873 – 1898

Pollinger Michael, Forstarbeiter

1898 – 1925

Pollinger Johann, Gürtler

1925 – 1935

Sperr Georg, Gürtler

01.01.1935 bis 30.06.1935

In einem Brief des letzten Schriftführers, Oswald Häusler, ist zu dieser Zeit festgehalten:

Der wichtigste Punkt der Versammlung war die Mitteilung, daß durch Oberkommandoverfügung vom April 1935 der bisherige Kommandant Hans Pollinger zufolge Krankheit seiner Dienstleistung enthoben und als neuer Kommandant der bisherigen Spritzenzugführer Georg Sperr mit der Führung Abteilung 7 betraut wurde. Kamerad Pollinger wurde in Anerkennung seiner 10 jährigen treuen Mitgliedschaft als Kommandant und Abteilungsführer der FF Forstenried zum Ehrenkommandanten der Abteilung 7 ernannt. Weiter verlas Führer Sperr die Verfügung des Oberkommandos, dass ab 1. Juli 1935 die Freiwillige Feuerwehr München Forstenried Abteilung 7 nicht bloß als Wehr für sich, auch als eigener, für sich bestehender Verein, durch Beschluss der obersten staatlichen Aufsichtsbehörde und unter Einreihung in die Gesamtfeuerwehr München fortan den Namen Halblöschzug 7 München zu führen hat.”

Hiermit ist die Chronik der 1872 als eigener Verein und selbständige Organisation gegründeten und am 1. Juli 1935 aufgelösten Feuerwehr Forstenried zum Abschluss gebracht.

München Forstenried, 1. August 1935

Häusler Oswald

letzter Schriftführer" (Zitat Ende)

Über die zahlreichen Einsätze der Forstenrieder Feuerwehr bei den 66 Luftangriffen auf München und 2 direkten Angriffen auf Forstenried liegen keine Aufzeichnungen mehr vor. Auch konnten keine Zeitzeugen zu diesen Geschehnissen befragt werden. Die nächsten Daten zur Geschichte der Feuerwehr Forstenried stammen erst wieder aus dem Jahre 1945, als nach Kriegsende, mit der Neugründung einer Feuerwehr ein neuer Anfang gemacht wurde.

Die Zeit von 1945 bis zur Mitte der siebziger Jahre

Von dem gut 30 jährigen Zeitabschnitt sind leider kaum Überlieferungen oder Dokumentationen über die Geschichteder Freiwilligen Feuerwehr Forstenried bekannt oder erhalten geblieben. Im folgenden Abschnitt wollen wir trotzdem nach bestem Wissen versuchen, die Ereignisse nachzuzeichnen, soweit sie uns bekannt sind und für die Forstenrieder Feuerwehr von Bedeutung sind.

Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches1945 wurde die Freiwilige Feuerwehr Forstenried untergroßen Schwierigkeiten durch den damaligen Löschgruppenführer Hafner wieder aufgebaut. Als Erstausstattung standen damals nur ein Löschgruppenfahrzeug LF8 mit einem Tragkraft Spritzenanhänger zur Verfügung.

Im Jahr 1954 wurde Ludwig Piehler zum Löschgruppenführer gewählt. Ludwig Piehler hatte dieses Amt bis zu seiner Beförderung zum Bereichsführer Süd 1968 inne. Unter seiner Führung begann der neue Aufschwung der Abteilung Forstenried.

Die Zahl der Einsätze nahm zu Beginn der sechziger Jahre durch den Bau der Trabantenstädte Fürstenried West und - Ost und Neuforstenried, sowie durch den Ausbau der Olympiastraße und der Nutzung des Forstenrieder Parks als großstädtliches Erholungsgebiet erheblich zu. Gegen Ende der siebziger Jahre verdoppelt sich die Zahl der Einsätze nochmals innerhalb von rund drei Jahren auf 50 bis 60 Alarmierungen pro Jahr. Seit dieser Zeit können die Forstenrieder Feuerwehrjünger damit rechnen, dass sie im Durchschnitt pro Woche etwas mehr als einmal zu einem Alarm gerufen werden.

Die Nachfolge von Ludwig Piehler als Löschgruppenführer übernahm Herbert Derzbach. Unter seiner Führung konnte die Freiwillige Feuerwehr Forstenried 1972 ihr 100 Jähriges Gründungsjubiläum in feierlichem Rahmen begehen. Zwei weitere Besonderheiten im Jahre 1972 waren die Einführung der stillen Alarmierung und die Abstellung einer tagsüber ständig einsatzbereiten Wehrmannschaft anlässlich der Olympischen Spiele in München.

Auch auf dem Gebiet der Ausbildung tat sich in dieser Zeit einiges. Das komplette Ausbildungsspektrum der Freiwilligen Feuerwehr musste den gestiegenen Anforderungen an eine Großstadtfeuerwehr angepasst werden. Ein echter Meilenstein war dabei die Einführung des schweren Atemschutzes bei der Freiwilligen Feuerwehr. Damit änderte sich auf einen Schlag der Charakter und das Gefahrenpotential bei Einsätzen. Die Aufnahme von technischen Hilfsmitteln und die Ausbildung in Erster Hilfe rundeten die Ausbildung ab. Damit steht seit dieser Zeit der Berufsfeuerwehr ein nahezu gleichwertiger Partner in Funktion und Geschwindigkeit zur Seite.

Bedenkt man, dass die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr von Zuhause oder tagsüber von ihrem Arbeitsplatz weg ausrücken dann kann man bei einer durchschnittlichen Ausrückzeit von drei bis vier Minuten (Zahlen 1997), in der das erste Fahrzeug das Gerätehaus verlässt, mit voller Berechtigung den Spruch “schneller als die Feuerwehr” anwenden. Je nach Einsatzort kompensieren dann die kürzeren Anfahrtswege, im Vergleich zur Berufsfeuerwehr, oftmals deren Zeitvorteil. Für Forstenried sind das die Kollegen der Feuerwache 2 am Ratzinger Platz, in Obersendling.

In den Jahren 1973 und 1974 war Frank Krämer als Löschgruppenführer tätig. Nach seinem Rücktritt wählte die Mannschaft der Abteilung Forstenried Franz Schmid zum neuen Abteilungsführer.

Die äußerst beengten Platzverhältnisse machten den Bau eines neuen Gerätehauses dringend erforderlich. Im Jahr 1977 hielt der damalige Chef der München Berufsfeuerwehr, Stadtbrandinspektor Heinrich Reuter auf der Jährlichen Hauptversammlung der Feuerwehr eine vielbeachtende Rede, worauf der Bürgermeister Gittel seine Unterstützung zusicherte. Noch im selben Jahr verabschiedete der Münchner Stadtrat en Bauprogramm für den Bau neuer Gerätehäuser. Im November diesen Jahres konnte dann auch schon mit den Arbeiten für den Neubau in der Forstenrieder Allee 177 begonnen werden. Bereits im Mai 1978 wurde Richtfest gefeiert. Die Schlüsselübergabe erfolgte am 4. Mai 1979 anlässlich der Übergabe eines Tanklöschfahrzeuges TLF 16 von der Berufsfeuerwehr München.

Seit diesem Datum ist die Freiwillige Feuerwehr Forstenried in der Forstenrieder Allee 177 bestens beheimatet.