"Feuerwehr Waldtrudering zur Leistungsprüfung angetreten!"

Am Samstag, den 19. November, legte eine neunköpfige Gruppe der Freiwilligen Feuerwehr Waldtrudering die sogenannte Leistungsprüfung "Technische Hilfeleistung" ab. Dafür nutzten wir den Pausenhof des Gymnasium Trudering!

Der Pausenhof einer Schule ist eigentlich kein Ort, an dem man einen Verkehrsunfall erwarten würde. Zum Glück war der Verkehrsunfall auch nur ein Übungsszenario für unsere Leistungsprüfung "Technische Hilfeleistung“ am vergangenen Samstag.

Aber was ist denn eine Leistungsprüfung?

Die Feuerwehr-Leistungsprüfung ist ein Test, mit denen die Kenntnisse der Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen überprüft werden und die von externen Schiedsrichtern bewertet wird. Dabei tritt ein Gruppenführer mit einer achtköpfigen Mannschaft an, um einen theoretischen und einen praktischen Teil zu absolvieren. Im theoretischen Teil hat der Gruppenführer zehn Minuten Zeit um 15 Fragen zu beantworten.

Währenddessen macht die Mannschaft eine Kurzprüfung zur sogeannten Gerätekunde. Hierbei müssen aus der Beladung unseres HLFs der Verladeplatz von zwei vorgegebenen Gegenständen korrekt benannt werden. Der Ablauf ist quasi wie das Spiel Memory, nur etwas größer. Man zieht zwei Karten, auf denen der Gegenstand benannt ist und muss diese dem Prüfer zeigen. 

Nachdem Testfragen und Gerätekunde abgeschlossen sind geht es an den praktischen Teil, die Einsatzübung! Das angenommene Szenario ist ein Verkehrsunfall, der sich nachts außerorts ereignet hat. Eine Person, in unserem Fall eine Übungspuppe, ist im PKW eingeklemmt, aber ansprechbar. Die Gruppe hat vier Minuten Zeit, um folgende Aufgaben zu erledigen:

  • Medizinische Versorgung der eingeklemmten Person
  • Ausleuchten der Einsatzstelle
  • Aufbau des hydraulischen Rettungssatzes, bestehend aus Schere und Spreizer
  • Verkehrsabsicherung vor und hinter der Einsatzstelle
  • Sicherstellung des Brandschutzes mit einem Pulverlöscher und dem Schnellangriffsrohr

Die Zeitmessung beginnt, sobald der Gruppenführer das Kommando "Absitzen!" gibt. Bei der Erledigung dieser Aufgaben dürfen insgesamt nur 25 Fehlerpunkte gesammelt werden. Innerhalb der kurzen Zeit gar nicht so einfach! Deshalb haben die neun Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen in der Woche der Prüfung einige Stunden geübt.

Am vergangenen Samstag um 13 Uhr trafen dann die drei externen Schiedsrichter am Übungsplatz, der eben erwähnte Pausenhof des Gymnasiums Truderings, ein. Nachdem sie sich kurz vorgestellt haben geht es direkt los. Da Gerätekunde und Testfragen intensiv gelernt wurden, laufen diese einwandfrei. Als es zur Einsatzübung geht, merkt man der Gruppe die Aufgeregtheit schon etwas mehr an. Schließlich geht es los und die Zeitmessung beginnt. Dank der intensiven Vorbereitung wird die Einsatzübung innerhalb der vorgegebenen Zeit absolviert.

Die Zeitmessung endet mit der Rückmeldung des Gruppenführers an den Schiedsrichter:

"Person befreit, an den Rettungsdienst übergeben!“

Nachdem die Schiedsrichter ihre Notizen ausgewertet haben und Verkehrsleitkegel, Feuerlöscher, Schere und Spreizer wieder aufgeräumt sind, stellt sich die Mannschaft vor dem Fahrzeug auf und die Schiedsrichter geben das Ergebnis bekannt. In unserem Fall wurden weder im theoretischen noch im praktischen Teil Fehler gemacht. Damit ist die Leistungsprüfung mit bravour bestanden! Es wären maximal 24 Fehlerpunkte erlaubt gewesen.

Neben dem Applaus von einigen Zuschauer*innen gibt es für alle Teilnehmer*innen das Leistungsabzeichen "Technische Hilfeleistung“ in Bronze. Das bayerische Feuerwehrleistungsabzeichen gibt es in 6 Stufen, die nacheinander abgelegt werden können. Zukünftig hat die Gruppe die Möglichkeit, die Stufen Silber, Gold, Gold-Blau, Gold-Grün und schließlich Gold-Rot abzulegen.

Die Leistungsprüfung war also ein voller Erfolg! Herzlichen Glückwunsch an die Mannschaftun vielen Dank an die Schiedsrichter aus den Münchner Abteilungen Freimann und Allach sowie der Freiwilligen Feuerwehr Haar!